Ausblick globale Konjunktur und Finanzmärkte
Globale Abschwächung in den nächsten Monaten
Wir rechnen in den kommenden Monaten mit einer spürbaren Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums. Für 2025 wird ein Wachstum von lediglich 2,3 % erwartet, das sich 2026 weiter auf 2,1 % verringern dürfte. Diese Entwicklung liegt deutlich unter dem langfristigen Potenzial und reflektiert eine Reihe struktureller Belastungsfaktoren. Dazu zählen insbesondere protektionistische Tendenzen im Welthandel, eine erratische US-Handelspolitik sowie die zyklische Abkühlung der globalen Industrieproduktion.
Ein zentraler Belastungsfaktor ist der durchschnittliche US-Zollsatz von rund 15 %, der nicht nur einen moderat stagflationären Impuls für die US-Wirtschaft darstellt, sondern auch die globale Nachfrage spürbar dämpft. Zwar hat die temporäre Aussetzung reziproker Zölle die Unternehmensstimmung etwas aufgehellt und die Rezessionsrisiken reduziert, doch bleibt die Unsicherheit hoch. Die globale Industrieproduktion zeigt nach dem Auslaufen von Vorzieheffekten bereits erste Schwächesignale.
Aktienmärkte: Defensive Haltung mit gezielter Anpassung
Im Aktienbereich wurde die bisherige Untergewichtung auf eine neutrale Position angehoben. Diese Entscheidung basiert auf der Einschätzung, dass die unmittelbaren Rezessionsrisiken gesunken sind. Dennoch bleibt das Umfeld herausfordernd, wie die jüngste kriegerische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran zeigt. Der Angriff der USA auf drei iranische Nuklearanlagen in der Nacht auf den 22. Juni könnte Gegenreaktionen auslösen und den Konflikt eskalieren lassen. Das Risiko für einen weiteren Ölpreisanstieg ist gestiegen und würde die Aktienmärkte treffen. Beachten Sie die Chancen und Risiken beim Investieren.
Regionale und sektorale Allokationen spiegeln unsere defensive Grundhaltung wider. Die USA werden untergewichtet, was auf hohe Bewertungen, politische Unsicherheit und Wachstumsrisiken zurückzuführen ist. Dagegen werden defensive Sektoren wie US-Gesundheitswerte sowie dividendenstarke europäische Titel bevorzugt. Chancen sehen wir in der Erholung von US-Growth-Aktien, in europäischen Small Caps, für die Zinssenkungen gut sind, sowie in Value-Titeln mit attraktiven Bewertungen und fiskalischen Impulsen.
Anleihen: Selektive Übergewichtung bei globaler Risikoabwägung
Im Rentenbereich wird eine neutrale Duration gehalten, da sich Inflationsrisiken in den USA mit globalen Wachstumsrisiken die Waage halten. Regional wird die Eurozone übergewichtet, da dort schwaches Wachstum und rückläufige Inflation ein günstiges Umfeld für Anleihen schaffen. US-Anleihen hingegen bleiben untergewichtet, da sie durch stagflationäre Tendenzen und einem Vertrauensverlust belastet sind.
Besonders attraktiv erscheinen Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern, die von geldpolitischen Lockerungen profitieren. Hartwährungsanleihen aus diesen Regionen werden dagegen gemieden, da sie stark vom US-Zinsumfeld abhängig sind. Auch am Geldmarkt wurde die bisherige Übergewichtung auf neutral reduziert – ein Schritt, der die Entspannung durch die Aussetzung der US-Vergeltungszölle reflektiert.
Rohstoffe und Edelmetalle: Gold als strategischer Anker
Im Rohstoffbereich liegt der Fokus klar auf Gold, das übergewichtet wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der anhaltende Handelskonflikt, Inflations- und Staatsschuldenrisiken, erwartete Leitzinssenkungen sowie Diskussionen über eine mögliche Neuordnung des globalen Finanzsystems stärken die Rolle von Gold als sicheren Hafen. Zudem trägt die Erosion des Vertrauens in den US-Dollar zur Attraktivität des Edelmetalls bei.
Industriemetalle hingegen bleiben untergewichtet. Die globale Wachstumsverlangsamung, insbesondere infolge der Zölle, sowie die schwache Nachfrage aus China lassen hier keine kurzfristige Erholung erwarten.
Währungen: US-Dollar unter Druck
Auch im Währungsbereich zeigt sich die defensive Haltung. Die unorthodoxe und erratische US-Politik hat die Attraktivität des US-Dollars deutlich geschwächt. Im Vergleich dazu erscheint der Euro stabiler, unterstützt durch fiskalische Maßnahmen und eine relativ berechenbare politische Lage.

Quelle: Erste Asset Management, Juni 2025
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